Januar 2022
30.01.2022
Sonntag Abend, vielleicht kann Netflix oder der Prime-Knüller mal 10 Minuten pausieren. Ich empfehle 10 Minuten die sich lohnen mit Ray Comfort von Living Waters. Er stellt Fragen, die du dir selbst stellen kannst und gibt Antworten, die wirklich dein Leben verändern können. (Das Video ist auf englisch und oben rechts kann man zum Verständnis Untertitel einblenden)
„Jesus kam nach Galiläa und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe. Tut Buße* und glaubt an das Evangelium!“
Markus 1, 14 – 15
* Kehrt von Herzen um zu Gott
Was gab es sonst bei uns am Wochenende: wir feierten im kleinen Rahmen mit der Familie Naomis Geburtstag nach, vormittags gab es Brunch mit einer sehr guten Freundin. Leider quälen die Wunden am Bauch Irina immer noch, auch wenn es schon deutlich besser geworden ist. So können wir aktuell auch noch nicht wieder in die Gemeinde gehen und wir müssen morgen wieder zur Kontrolle zum Arzt. Hier hoffen wir weiter auf eine baldige Genesung. Danke für eure Gebete!
27.01.2022
Mein Homeoffice hat begonnen und ich wurde wunderbar aufgenommen in meiner neuen Dienstgruppe. Mit 4 Stunden am Tag lassen sich die Termine von Irina (Arzt, Logopädie etc.) und die Zeit mit Naomi ganz gut managen. Irina muss Gott sei Dank nicht mehr jeden Tag zur Wundversorgung, da die Wunden schon viel besser aussehen und die Verbandswechsel können wir zuhause gemeinsam auch machen. Naomis Geburtstag war sehr schön und zur Feier des Tages trudelte gestern noch ein Geschenk ein, dass es zu Weihnachten gab: Fotos vom Familienshooting! An der Geschichte wie es hierzu kam, möchte ich euch gerne noch teilhaben lassen:
Es war kurz vor Weihnachten und ich suchte noch nach einem Geschenk für uns als Familie. Hierbei dachte ich an ein professionelles Familien-Fotoshooting, etwas das sich vor allem auch Irina sehr wünschte. Über unseren lieben Hochzeitsfotograf bekam ich dann auch eine Empfehlung. Ich ging auf die Homepage und war begeistert von der Professionalität und fragte nach einem Gutschein an. Gleichzeitig bekam ich die Preisliste und ich musste kurz schlucken. Nicht weil ich an dem Preis-/Leistungsverhältnis zweifelte, im Gegenteil, mir war durchaus bewusst, dass gute Fotos viel Arbeit bedeuten, die seinen Preis hat. Aber ich musste an unsere Versorgungssituation denken. Wir erinnern uns: mein Elterngeld war abgelaufen, Teilzeitbeschäftigung war in weiter Ferne, es war unklar wie es finanziell weiter geht. War das jetzt der richtige Moment ein, in diesem Sinne teures, Fotoshooting zu ordern? Hinzu kommt, dass ich vor meiner Bekehrung ein ziemlicher Geldverschwender war. Erst durch viel positiven Einfluss meiner Frau und meinem Bekenntnis dieser Schwäche vor Jesus fing hier ein „Trendwechsel“ an. Aber ich tue mir hier immer noch öfter mal schwer, wenn es um „private“ Anschaffungen geht und die Bibel warnt vor diesem Mammon Geld. Ich rang mich im Gebet durch und vertraute Gott, dass ich hier keinen Fehler mache. Dieses Geschenk sollte wirklich zur Liebe meiner Frau und Tochter sein und das war ein Grund der für mich überwog, anstatt sparsam für die ungewisse Zukunft zu handeln. Ich kontaktierte die liebe Fotografin (Sarah) und ich orderte den Gutschein. Wir hatten netten Austausch und sie fragte natürlich nach, wer denn da zum Fotografieren kommt. Ich teilte ihr also unsere Situation und sie las dann unseren Blog. Die Abwicklung mit dem Gutschein lief dann reibungslos und ich war begeistert wie persönlich und schnell (kurz vor Weihnachten) alles lief. Dann wollte ich die Bezahlung abwickeln und mir kamen die Tränen bei ihrer Antwort. Sie würde in unserer Situation niemals Geld von uns annehmen wollen. Es wäre ihr eine Ehre uns als Familie dieses Shooting zu schenken. Diese Liebe uns gegenüber, von einem Menschen der uns nicht kannte, die uns einfach etwas gutes tun wollte, haut mich immer noch um. Es ist gerade zur heutigen Zeit nicht selbstverständlich, dass ein Fotograf, dem seit zwei Jahren das “Hochzeits-Geschäft“ fehlt, so großzügig ist. Als Irina das Geschenk öffnete und ich ihr die Geschichte erzählte, kamen uns Tränen der Dankbarkeit und Freude. In soviel Unannehmlichkeiten der letzten Zeit, kommt gerade zum Weihnachtsfest diese liebevolle Geste.
Es haut uns heute immer noch um! Unser persönliches Weihnachtsgeschenk und es wurde zu einem traumhaften Tag mit traumhaften Bildern. Ein paar von den schönen Bildern und ein kleines Video könnt ihr in dem Bereich „Über uns“ in der dortigen Galerie ansehen. Wir möchten hiermit die tolle Fotografin und ihre Arbeit ausdrücklich empfehlen! The Seidels
Liebe Seidels habt vielen herzlichen Dank für dieses einmalige Geschenk! Gottes Segen!
25.01.2022
Ein ganz besonderer Tag! Wir feiern heute den Geburtstag unserer Tochter! Ein Jahr ist es her, dass unsere Naomi das Licht der Welt erblickte. Es ist einfach Wahnsinn, dieses Jahr war so intensiv und mitten in Chaos und Leid kam unser Baby, und die Freude überwiegt! Gestern war eine Schwester aus unserem alten Hauskreis zu Besuch und die fragte uns:„ wie ist es für euch Eltern zu sein?“. Irina meinte, anstrengend und ich, aber die Freude überwiegt; schmunzeln. Es stimmt, es ist und war mega anstrengend! Aber keine Sekunde möchte ich missen, die mir als frischer Papa alles abverlangt hat, um für meine beiden Mädels da zu sein. Gott hat alles vortrefflich gemacht zu seiner Zeit. Nichts macht er um uns zu überfordern. Mein Joch ist sanft, meine Last ist Leicht, Naomis Geburtsvers. Dankbarkeit und Freude überwiegen, dass Gott uns dieses Geschenk gemacht hat und uns gleichzeitig eine riesen Verantwortung gegeben hat. Es ist wunderschön Eltern zu sein. Dabei hatte ich immer eine gewisse Furcht Vater zu werden. Wie mache ich dies, wie mache ich das, komm ich mit allem klar? Mein persönlicher Schlüssel um ein „guter“ Vater zu sein? Sieh ein, dass nur einer gut ist – Gott.
Gib jeden Morgen deinem Vater im Himmel deine Schwächen zu, erklär ihm deine Probleme die du bei der Erziehung hast, gib ihm deine Sorgen und lerne, wie er als der allmächtige Vater dich lehrt, ein guter Vater zu sein. Vertraue ihm, dass er Kinder liebt und dich mit allem ausgestattet hat, damit du der Aufgabe gewachsen bist. Reflektiere am Abend was alles gut gelaufen ist und bedanke dich bei ihm, und bekenne was nicht so gut gelaufen ist. Wir beten zusammen jeden Abend für die Bewahrung und den Schutz unserer Naomi. Gebet und sein Wort sind unsere Schlüssel um „gute“ Eltern zu sein.
Denn Gott hat alle Kinder lieb!
„Zu jener Stunde traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wer ist wohl der Größte im Reich der Himmel? Und Jesus rief ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel kommen! Wer nun sich selbst erniedrigt wie dieses Kind, der ist der Größte im Reich der Himmel. Und wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf.“
Matthäus 18, 1-5
Danke Vater dass du uns hilfst gute Eltern zu sein und dass du uns eine wunderbare Tochter geschenkt hast! (Wer nachlesen möchte, es gibt bereits einen Beitrag „Naomi“).
22.01.2022
Die Tage verliefen stressiger, ich führte viele Telefonate wegen Organisation für meinen Arbeitsbeginn und informierte viele Stellen über die Änderung. Leider ist es dem Familienwerk nicht gelungen unsere Haushaltshilfe für einmal die Woche aufrecht zu erhalten. Daweil hätten wir unsere liebgewonnene Frau H. über den Entlastungsbeitrag weiter finanzieren können. Das ist leider nicht so gut gelaufen. Aktuell leider auch nicht der einzige Wermutstropfen: eine weitere OP-Narbe am Bauch macht Irina plötzlich Probleme. Wir sind nach wie vor täglich zum versorgen beim Arzt und übers Wochenende mache ich das. Wieder mal etwas rätselhaft, weil völlig ungewöhnlich nach solchen OPs. Im Moment bleibt nix anderes übrig als aushalten, Schmerzmittel, beobachten und hoffen, dass es bald abheilt. Zwischenzeitlich fand wieder Logopädie statt und der vorerst letzte Physiotermin stand an. Ich versuchte gedanklich in den straffen Zeitplan, 4 Stunden für meine Homeoffice Arbeit unterzubringen. Es wird spannend und herausfordernd. Für solche Fälle unterstützen uns Freunde und die Eltern. Mama Irina war bis gestern früh da und nahm uns Naomi für die ganzen Termine ab. So kann kann alles funktionieren, aber auch nur so. Aber wir sind bester Dinge und immer noch total dankbar, dass meine Arbeit hier den Wendepunkt möglich gemacht hat!
Gedanken zu Dankbarkeit:
In den ganzen Strapazen und dem fortlaufenden Leid, saßen Irina und ich abends da und wir wurden trotz allem dankbar. Wir dankten Gott, dass er uns als Familie so viel schöne gemeinsame Zeit geschenkt hat. Irina wurde aber auch traurig und auch ich bin immer wieder mal traurig darüber, dass sie die meiste Zeit so leiden musste. Wir blenden diese Trauer nicht aus, sondern wir lassen diese Gefühle auch zu und reden dann darüber. Aber es ist ein enormer Unterschied, ob Traurigkeit überwiegt oder Dankbarkeit. Wisst ihr warum?
Damit du den Frust und die Trauer, das sich durch das reale Leid anhäuft, aushalten kannst und es dich nicht erdrückt. Dafür braucht es Dankbarkeit. Man kann gegen Traurigkeit viele Dinge tun die auch nützlich sind, das ist auch wichtig, Balsam für die Seele, aber es löst das Leid nicht auf. Oftmals geht man dem Leid damit nur aus dem Weg. Man braucht einen Frieden im Leid, der es ermöglicht das Leid anzunehmen, damit man es auch ertragen kann – und das geht nur durch Dankbarkeit. Wie kann man im Leid dankbar sein?
Diese Dankbarkeit haben wir nur durch Gott. Wir glauben, dass er keine Fehler macht und unser Leben fest in seiner Hand hält. Er hat uns durch Jesus eine Perspektive auf ewiges Leben geschenkt. Das ist unsere Zuversicht und Hoffnung. Und morgen Ewigkeit.
Wir durften ihn kennen lernen bevor das alles losging, aber wenn du ihn nicht kennst, hat das Leben keinen Sinn. Wie willst du denn dankbar sein, wenn du Krebs bekommst? Woran willst du dich klammern was dir wirklich Halt gibt? Wer beantwortet dir die Frage was nach dem Tod ist? Deine Familie, Freunde, Medikamente, Psychologen? Alles gute und hilfreiche Dinge für die man dankbar sein darf, aber was macht dich dankbar? Wer hat dir deine Familie, Freunde, Ärzte oder Therapeuten an deine Seite gestellt? Wer hat dein Leben in der Hand? Wer beantwortet all die Fragen?
Das Leben hier, eine endliche Zeit, hat nur Sinn in Gottes Hand, die ewig ist. Lern ihn kennen, er wartet auf dich! Lest die Bibel!
Wir lassen hier noch eine Frau sprechen, die einen ähnlichen Kampf durchlebt hat. Wo gehst du hin wenn du stirbst?
„Deine Augen sahen mich schon als ungeformten Keim, und in dein Buch waren geschrieben alle Tage, die noch werden sollten, als noch keiner von ihnen war.“
Psalm 139,16
19.01.2022
Noch eine gute Nachricht möchte ich mit euch teilen. Nach der Woche der Entscheidungen (s. Eintrag vom 10.01.) hingen wir, zwischen den Behörden und Krankenkasse, etwas in der Luft, was Versorgung anbelangt. Der Personalrat und die Leitung meiner Dienststelle haben aber nicht aufgegeben, nach einer Lösung für meine Familie und mich zu suchen. Dann der Anruf vom Personalrat, sie haben was! Ich war so berührt, denn ich kenne die neuen Leiter der Dienststelle nicht und mir selbst sind keine adäquaten Vorschläge eingefallen. Gleichzeitig flog auch einfach eine Last von mir ab, ich kann doch arbeiten! Hammer!
Die Leitung der Dienststelle und die Personalrat-Vertreter trafen sich mit mir auf der Dienststelle. Ich kannte davon keinen einzigen, da die Stellen in meiner Abwesenheit neu besetzt wurden. Dann das Angebot:
100% Homeoffice in Teilzeit, so wie es für uns als Familie am besten passt!
Das haut mich immer noch um! Mehrere Hebel wurden hierfür umgelegt, damit dieses Novum an Arbeitsmodell überhaupt erst möglich gemacht werden konnte. So viele Menschen mussten hierfür grünes Licht geben, damit das auch funktioniert. Ich konnte gar nicht anders als zustimmen, ich bin immer noch total überwältigt. Gott liebt uns einfach durch Menschen!
Diese Dienststelle mag einen Ruf haben, den ich hier mal ordentlich aufpolieren möchte. Es mag nicht immer alles happy Life sein, aber wenn es drauf ankommt, wird zusammengerückt! Und zwar von oben bis nach unten! Wo gehobelt wird, da fallen Spähne! Ich bin froh und dankbar ein Teil dieser Familie zu sein! Nichts ist selbstverständlich, einfach nur Danke!
Am 25.01. geht es dann offiziell los und ich werde mit einer 20 Stunden Woche beginnen. So hat Gott unsere Gebete erhört, als wir Ihm unsere Versorgung anvertrauten. Danke an alle Gebetsunterstützer, lobet den Herrn!
„Wirf dein Anliegen auf den HERRN, und er wird für dich sorgen; er wird den Gerechten in Ewigkeit nicht wanken lassen!“
Psalm 55, 23
18.01.2022
Der MRT-Termin ist heute um 11:30 Uhr. Vorher kommt meine Mutter und übernimmt Naomi, die beiden nächsten Tage wird Irinas Mama da sein. Ein Vers von Geschwistern baut uns auf für heute:
„Der HERR aber ist es, der selbst vor dir hergeht, er wird mit dir sein und wird dich nicht aufgeben, noch dich verlassen; fürchte dich nicht und erschrick nicht!“
5. Mose 31, 8
15:00 Uhr: Leider kam es zu erheblichen Verzögerungen beim MRT-Termin, weshalb wir bis nachmittags in der Praxis fest saßen. Dann das Ergebnis:
Auf dem Bild ist keinerlei Tumor zu erkennen. Es ist nichts gewachsen.
Preis den Herrn! Halleluja! Dir König Jesus sei Dank!
Danke für eure Gebete. Wir sind sehr glücklich gerade 🙂
„Gott umgibt dich von allen Seiten und hält seine Hand über dir“
Psalm 139, 5
17.01.2022
Übers Wochenende hatten wir viele schöne Besuche und genossen die Wintersonne mit Spaziergängen. Wir hatten auch zwei Überraschungsbesuche, jeweils von Geschwistern aus der alten Gemeinde. Traurige Erkenntnis, die einen wollen evtl. bald austreten und die andere Person ist erst vor kurzem ausgetreten. Aber wir hatten guten Austausch und waren sehr erfreut über diese gemeinsame Zeit!
Gestern geschah dann noch etwas unangenehmes, das wir Gläubige als Anfechtung bezeichnen würden. Sie traf uns beide hart und in Anbetracht des MRT-Termins morgen auch nicht ganz „unerwartet“. Aber soetwas fühlt sich trotzdem immer schlimm an und kommt wie aus dem Nichts. Es zeichnete sich geistig so ab, dass ich mich in meiner Ehe plötzlich völlig verloren fühlte. Gedanken kamen wie: du warst es nie und bist nicht würdig deine Ehefrau zu ehren und sie in ihrer Situation richtig zu unterstützen. Gott wird dich strafen und dir deine Ehefrau nehmen, damit wenigstens sie erlöst ist. Und das war nur einer der miesen Gedanken die auf mich einprasselten. Geistlich ist es das, was ich als brennende Feuerpfeile Satans einordne, Lügen die mich wie ein brüllender Löwe einschüchtern sollen.
„Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann“
1. Petrus 5, 8
Und brennende Feuerpfeile, die auf einen zu fliegen, sind angsteinflößend! Ich fühlte mich ziemlich schlecht und Frust kam aus mir raus, ich weinte und war verzweifelt – es war wie bei Hiob (was ich auch noch aktuell lese). Ich war sicher, dass die Ursache keine Sünde ist, dennoch würde ich nie meinen Gott anklagen. Das Wissen hierüber, die Theologie, ist nützlich, aber sie half mir in diesem Moment nicht. Wisst ihr als ich noch ungläubig war, hätte ich jetzt meine Frau dafür verantwortlich gemacht, garantiert. Sie hätte alle meine Frustration ungefiltert abbekommen. Ich hätte den Gedanken innerlich zugestimmt und ihr dann dafür die Schuld gegeben. Sie hätte verletzt reagiert und es wäre ein Streit ausgebrochen. Aber Gott sei Dank glaubt meine Frau an den selben Gott – JAHWE-Shalom: der Herr ist Frieden – und sie setzte sich zu mir und hörte sich alle meine Worte an. Sie blieb ruhig. In meinen Äußerungen war ich nicht immer fair, aber sie hielt das aus. Sie litt mit mir, so wie ich für sie in der ganzen Vergangenheit mitgelitten habe. Das berührte mich und wir sehnten uns nach einer Lösung von Gott. Schließlich haben wir schon so viel durchgemacht und ich tat mein Wehklagen bei Ihm kund. Irgendwann wurden wir still. Auf einmal war alles weg, kein Schmerz trat ein, völliger Frieden. Wir blickten uns an und erkannten erst jetzt, dass es ein feindlicher Angriff war und Gott schenkte uns Frieden. So umarmten wir uns und wurden dankbar, kein Streit, dafür viel Heil.
Aber wo waren die brennenden Feuerpfeile Satans hin?
…..
Sie steckten vor uns in einem mächtigen Schild – und nichts haben wir hierzu selbst beigetragen – es ist der Schild unseres Allmächtigen Vaters. Der Schild des Glaubens.
„Vor allem aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt“
Epheser 6, 16
Eine Anfechtung zu überstehen, braucht Ausharren und bewirkt Standfestigkeit. Das schmerzt zunächst erstmal, aber ich erinnerte mich sofort an Gottes Verheißung, die uns dann glücklich machte.
„Glückselig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche der Herr denen verheißen hat, die ihn lieben.“
Jakobus 1, 12
Ich durfte vor exakt einem Jahr darüber predigen und nur so ist der Inhalt auch zu verstehen. Nicht ich bin oder wir sind es, die irgendwie „toll glauben“ sondern Jesus ist es, der das in und um uns bewirkt! Ich habe lange überlegt, ob ich diese Predigt überhaupt hochladen soll. Es ist nämlich zugleich die letzte in der alten Gemeinde; eine Woche später trat der Tumor bei Irina wieder auf und danach sind wir ausgetreten. Aber nach diesen Besuchen und der Anfechtung gestern habe ich mich doch dafür entschieden.
(Die Predigt beginnt ab Minute 16 und endet ca. bei Minute 51; Gesamt also ca. 35 Minuten und wer möchte kann spulen)
Ps: Ich würde nie aus Prestige oder eitlen Gründen eine Predigt von mir selbst „empfehlen“ oder eine Wertung abgeben. Gott bewertet und prüft das Herz. Ich sage das nur nochmal, da ich damals im Nachhinein, auch teilweise durchaus verächtlich, angesprochen wurde, als ob es mir inhaltlich hierbei nur um mich gehen würde.… Der Preis eines Predigers der die Wahrheit sagt und seinen Herrn mehr fürchtet als den Menschen. Denn ich betone es nochmal: die Predigt ist, mit Sicherheit sogar, voll von Schwachheit oder Fehlern und es kann durchaus sein, dass es jemandem nicht gefällt. Aber ich würde es genau so wieder machen und mir geht es niemals darum jemandem zu gefallen – außer Jesus Christus. Ihm sei alle Ehre!
„sondern so wie wir von Gott für tauglich befunden wurden, mit dem Evangelium betraut zu werden, so reden wir auch — nicht als solche, die den Menschen gefallen wollen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft.“
„damit ich nicht anderen verkündige und selbst verwerflich werde.“
1. Thessalonicher 2, 4 und 1. Korinther 9, 27b
14.01.2022
Die Woche endet und wir haben wieder viele Termine. Jeden Tag muss Irina zur Wundversorgung, aber es wird von Tag zu Tag besser. Übers Wochenende versorge dann ich die Wunde. Zwischenzeitlich ist auch wieder die Logopädie losgegangen und Irina hatte mal wieder eine Physiotherapie-Stunde. Auch wohldosierte Kontakte pflegen wir wieder, was uns besonders freut. V.a. wenn Spielepartner für unsere Tochter Naomi mitkommen. Sie krabbelt jetzt fleißig und hat die ersten Zähne. Nächste Woche Dienstag steht der MRT Termin. Hier dürft ihr gerne für uns beten.
10.01.2022
Die Woche der Entscheidungen. Irina und ich haben nach reichlicher Überlegung und Abwägung der Gesamtumstände entschieden, dass ich weiter zuhause bleibe und noch nicht wieder arbeiten gehe. Ausschlaggebend ist das Familienwohl.
Die Arbeit ist ein guter Baustein für das Familienleben und ich liebe meinen Beruf, aber die Zeichen stehen aktuell nicht dafür, um mit der Arbeit wieder zu beginnen. Trotz aller Bemühungen hat sich nämlich keine umsetzbare und sinnvolle Lösung ergeben, um Irina und Naomi angemessen zu betreuen, während ich (Teilzeit) arbeiten wäre. Zudem kommt, als wir das letzte mal bereits planten, dass ich wieder arbeiten gehe, dass Irina einen epileptischen Anfall hatte. Damals war unbemerkt Tumor nachgewachsen. Die medizinische Komponente ist also auch ausschlaggebend und darf nicht unterschätzt werden. Momentan haben wir noch kein aktuelles MRT Bild und die “Prognose“ (s. Prolog) hat sich nicht verändert. Demnach läge die Lebenserwartung für Irina noch bei knapp 6 Monaten. Diese Zahl ist natürlich mit Vorsicht zu genießen (s. Beitrag: Zeit und Ewigkeit) und ein aktuelles MRT kann erstmal weiter Aufschluss geben. Die Ungewissheit über die Aktivität des Tumors bleibt. Dieser nicht ganz unbelastende MRT-Termin steht wohl auch noch diesen Monat an.
Ich möchte hier nochmal auf den Beitrag “Die Ewigkeit“ verweisen. Wir können diese Aussichten, Prognosen und Ungewissheit nur durch Glaube an Jesus Christus tragen. Ob 6 Monate, 97 Jahre oder 1 Tag, Hoffnung hat nur, wer ewiges Leben hat.
„Jesus spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben auch wenn er stirbt. Und jeder der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?“
Johannes 11, 25 u. 26
Zusätzlich waren wir heute, zur Wundversorgung der OP-Narbe am Bauch, bei der Onkologin. Es schaut ganz „gut“ aus, aber wir müssen nach heutiger Einschätzung wieder jeden Tag zur Versorgung der offenen Wunde in die Praxis kommen. Die Wunde verheilt in ca. 2 Wochen, aber das ganze ist nicht schmerzfrei und muss keimfrei überwacht werden.
Meine Frau braucht mich also Vollzeit in unserer aktuellen Phase, nicht nur zuhause, sondern auch als ihr Ehemann und Beistand. So möchte ich auch aktuell gar nicht arbeiten gehen, sondern voll für meine Familie zuhause sein. Nun stehen wieder viele Telefonate an: Personalrat, Koki, Familienwerk, Krankenkasse, aber der Frieden über die Entscheidung gibt mir Rückenwind.
Wie geht es weiter? Über den Personalrat wird die Dienststelle informiert, die mir bisher sowieso immer den Rücken freigehalten hat. Wie es dann auf dem Papier heißt, dass ich zuhause bleibe ist erstmal Nebensache. Die Haushaltshilfe soll weiter einmal die Woche kommen, das Familienwerk ist dran. Finanzierung läuft dann über das Betreuungsgeld der Pflegeversicherung, was für einmal die Woche knapp ausreicht. Ansonsten läuft alles wie bisher und wir wägen immer in Anbetracht der Umstände ab, wann ich evtl. wieder arbeiten gehen kann. Hauptaugenmerk: Irina und Naomi. Die Versorgung?
„Der Herr ist mein Hirte,
mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf grüner Aue,
Er führt mich zu frischen Wassern,
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße,
um seines Namen willen.
Und ob ich schon wanderte im
finsteren Todestal, so fürchte ich
kein Unglück, den du bist bei mir.
Du bereitest vor mir den Tisch im Angesicht meiner Feinde,
Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt
und mein Becher fließt über.
Nur Güte und Gnade werden
mir folgen ein Leben lang und
ich bleibe im Haus des Herrn immerdar“
Psalm 23
Glaube. Liebe. Hoffnung.
Neben, “es ist vollbracht“, die drei wichtigsten Worte unseres Lebens!
08.01.2022
Vor vorgestern suchten wir die onkologische Praxis auf, um eine der fünf OP Narben bei Irina untersuchen zu lassen. Diese hatte sich seit der OP nicht richtig geschlossen und verursachte bis dahin immer wieder Schmerzen. Leider mussten wir bei der Ärztin mit Erstaunen feststellen, dass die Wunde nicht richtig genäht wurde. Man hat vergessen den Unterbauch mit zu vernähen, womit die Fäden nur im Oberbauch die Wunde hielten. Ein unfassbarer Anfängerfehler und dementsprechend heilt die Wunde auch nicht zu. Kein weiterer Kommentar. Die Wunde wurde gereinigt und muss nun ohne Nähte verheilen. Nachdem Feiertag und Wochenende sind, müsste ich die Wunde versorgen … ich bekomme das nötige „Besteck“ (Kochsalz, Jod, Verband, Pinzette) mit nachhause. Immerhin, die Wunde heilt nun so und ist nicht mehr so gereizt, weshalb die Schmerzen für Irina ebenfalls nachlassen. Für die Versorgung kommt aber heute meine Mutter, immerhin ist sie gelernte Fachkraft und hat offene Wunden schon versorgt. Außerdem hat sie Naomi seit den Feiertagen nicht mehr gesehen und sie wird sich freuen, dass sie bereits erste Krabbel- und Laufversuche unternimmt. Mit Mama Irina haben wir daweil eine sehr schöne Zeit und sie kümmert sich viel um den Haushalt, was mir wieder Zeit ermöglicht, um administrative Dinge zu klären. Weiter ohne Erfolg, mit dem Feiertag ist natürlich Stillstand. Zwischendrin hatte Mama Irina Geburtstag und wir feierten gemütlich zuhause mittags mit Brunch und abends mit indischem Essen. Nachdem Naomi sich abends mittlerweile auch von den Irinas ins Bett bringen lässt, konnte ich Mittwochabend mal wieder die Gemeinde-Bibelstunde aufsuchen (immer mittwochs, falls mal wer mitkommen mag) und am Freitagabend Chorprobe. Für mich seit meiner Ausbildung, als ich im Polizeichor im Tenor mitträllerte, doch schon ein wenig her. Aber Übung macht den Meister!
Heute Abend fährt Mama Irina dann wieder nachhause. Alles in allem und trotz der OP-Wunde geht es Irina erstaunlich gut und wir sind sehr dankbar darüber! God is good, all the time and all the time, God is good!
„Ich will frohlocken und mich freuen an deiner Gnade, denn du hast mein Elend angesehen, du hast auf die Nöte meiner Seele geachtet.“
Psalm 31, 8
05.01.2022
Wir sind gestern wohlbehalten zurück in Augsburg angekommen. Die Erholung tat gut und war wichtig, denn wir stehen noch vor dem ungelösten Problem wie es ab Ende Januar weitergehen soll. Mal wieder eine Glaubensprüfung und ein bevorstehender Kraftakt der uns viel abverlangen wird – jetzt schon.
Wir erinnern uns: Die Krankenkasse zahlte damals (März 2021) keine Haushaltshilfe, weil ich in Elternzeit bin. Jetzt wo ich aus der Elternzeit raus bin, zahlen sie aber auch keine Haushaltshilfe, weil Irinas Erkrankung in ihren Augen keine Akuterkrankung ist. Für „langfristige“ Fälle, ist die Krankenkasse nicht zuständig und sie spielen den Ball damit zum Jugendamt der Stadt Augsburg. Damals sprang die Koki der Stadt Augsburg (gehört zum Jugendamt) aber schon ein und schöpfte bis Jahresende Gelder ab, die für Familien die unverschuldet in Not geraten, bereitgestellt werden. Diese Geldtöpfe sind jetzt erschöpft, weshalb wir uns ja an die Krankenkasse gewandt haben. Wir sehen also einen Akt der Bürokratie der uns nur Nerven kostet und niemandem hilft. Der Spielball hier: Wir. Die Koki möchte ich hierbei in Schutz nehmen, sie geben wirklich alles, nicht nur für uns, sondern generell für Familien in Not. Gegen den Ablehnubgsbescheid der Krankenkasse haben wir natürlich Widerspruch eingelegt. Das bringt uns bloß im Moment auch keine Lösung und wir gehen diesen Weg nur, um möglicherweise einen Präzedenzfall für andere Menschen zu schaffen.
Wir arbeiten an einer Lösung die uns als Familie eine Betreuungssituation ermöglicht, die allen hilft. Da mittlerweile die Quelle Elterngeld versiegt ist und wir aktuell von Pflegegeld und Irinas Krankengeld leben, suchen wir eine Lösung, bei der ich Teilzeit arbeite. Das ist rein aus finanzieller Sicht schon nötig. Wir kontaktierten in Absprache mit der Koki, die Agita Augsburg für eine Tagesmutter die diese Betreuung bei uns zuhause übernehmen könnte. Leider Fehlanzeige, es gibt im Moment einfach niemand. Warum auch immer kann man die Haushaltshilfe (vom Familienwerk), die wir ja schon haben und die auch als Familienpflegerin ausgebildet ist, nicht für diesen Auftrag einsetzen. Hierzu würde ich gerne weiteres klären, aber die Leiterin hat natürlich Urlaub. Versorgungsaufwand, Sachleistung Pflegegeld, Landespflegegeld, Schwerbehindertenrecht, Fristen, Anträge, Telefonate, …. Ich mutiere zum Sozialrechts-Tarzan und komme mir vor wie Asterix und Obelix in der Irrenanstalt: „Passagierschein A38, 3. Stock, Aufgang B, Schalter 3“.
So kann ich im Moment nicht arbeiten gehen, aber zuhause bleiben kann ich langfristig natürlich auch nicht einfach so. Nebenbei kann ich Irina und Naomi nicht vernachlässigen, Gott sei Dank ist Mama Irina aktuell zur Unterstützung da. Dazu kommt dass Irina selbst leider Wundschmerzen hat und wir dürfen diese gesundheitliche Situation nicht unterschätzen. Das hat natürlich Vorrang und sie braucht mich hier. Dieser Bürokratie-Müll legt uns mal wieder dicke Steine in den Weg.
Wir wissen um die enorme Hilfsbereitschaft von Familie und Freunde – aber wir müssen eine langfristige Lösung suchen, wofür sich einzelne Freundschaftsdienste (in diesem Bereich Betreuung) aktuell nicht anbieten. Daher Zurückhaltung bitte, außer du bist Tagesmutter, mobil und ab Ende Januar „Fulltime“ einsetzbar …
Gerne dürft ihr hier für eine zeitnahe Lösung beten.
Aktuell werden wir wahrscheinlich eher bei der „Kartei der Not“ oder „Antenne Bayern hilft“ fündig. Das waren zumindest die letzten Ideen der Agita und der Koki, denn für Stiftungsgelder sind wir laut Stiftungsamt wahrscheinlich zu „vermögend“. Denn man halte sich fest: Laut irgendeinem Paragraphen müssten wir unser vollständiges Vermögen aufdecken. Kein Problem für uns, aber wir haben natürlich für diesen Notfall angespart (logisch oder?!). Damit haben wir also zu viel Vermögen – ok. Bitte zurück zum Schalter 5, Aufgang C, 1. Stock und den gelben Passagierschein B14 beantragen … Ironie Ende. Aber:
„In der Furcht des HERRN liegt starkes Vertrauen, Er wird auch seinen Kindern eine Zuflucht sein.“
Sprüche 14, 26
Wer Gott ehrt, lebt sicher und geborgen; Seine Kinder leben in Geborgenheit! Die Steine sind sein Problem und wir vertrauen Ihm, dass sein Wille geschehe.
01.01.2022
Wir wünschen allen ein frohes und gesegnetes neues Jahr! Wir hatten bisher eine sehr schöne Zeit, mit Weihnachten im Kreis der Familien und Neujahr mit Freunden. Bis auf einen kurzen Arztbesuch zur Überprüfung der OP-Narben, verlief alles gut für Irina. Ihre Schmerzen wegen der Wundheilung nehmen nach und nach ab. Wir genießen weiterhin die Zeit mit Freunden und erholen uns. Am 04.01. reisen wir zurück nach Augsburg, im Gepäck Irinas Mama, die uns nochmal eine Woche unterstützt.