Februar 2022

27.02.2022

Ich war am Freitag das erste mal ganz früh mit Naomi beim Joggen. Der erste 10 Kilometer Lauf mit dem Anhänger. Der Sport tut mir gut und ich nutze die letzten Tage generell zum Energie tanken und arbeite noch an ein zwei Projekten. Was auch wunderbar klappt, da die Tage Irinas Mama bis Montag Abend zur Unterstützung da ist. Am Freitag waren wir länger in der Stadt und trafen Freundin Janine zum Kaffee trinken bei MAK. Am Abend kam dann unsere Freundin Lisa zu uns, zum gemeinsamen Kochen und Abendessen. Wir genießen die Zeit mit unseren Freunden.

Wie geht es Irina werde ich vereinzelt unabhängig voneinander gefragt. Ihr Gesundheitsstatus ist nach wie vor stabil und ihr geht es so gut wie nie in der Krankheitsphase. Sie tut sich weiter schwer mit der Sprache, aber sie konnte auch bereits keine zwei Wörter mehr sprechen. Heute liest sie abends mit mir Bibel und wir können uns wieder viel besser unterhalten. Auch eine Handybenutzung war lange Zeit gar nicht vorstellbar und heute schreibt sie selber Nachrichten an Freunde. Sie war so schwach und hatte überall Schmerzen, dass sie beim Heben ihres Trinkglases zitterte. Heute kann sie vereinzelt unsere Tochter heben und herzen.

Das alles macht uns sehr dankbar und die Ehre hierfür geben wir nur unserem Gott und Heiland Jesus Christus. Wir erinnern uns, am 4.11.2021 sah das alles noch ganz anders aus, aber wir beteten zu Hause bei uns das Krankengebet mit den Ältesten. Eine Zusage darin:

„Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten“
Jakobus 5, 15

Diesen Dank bringen wir heute im Lobgesang und Gebet im Gottesdienst zum Ausdruck. Danach ist natürlich?
Pizzasonntag 🍕😎

Gottes Segen und einen guten Wochenstart 🙏

23.02.2022

Am Montag war meine Mutter da, um uns mit Naomi zu entlasten. Die Nächte sind gerade etwas unruhiger, vermutlich wegen Zähnen. Heute hat meine Mutter frei und ist wieder da, denn der ganze Tag ist voll mit Arztterminen und Logopädie. Am Mittag bekommt Irina dann, das erste mal seit November wieder, die Immuninfusion in der onkologischen Praxis. Am Abend kommt dann Helena zu Besuch mit Irina, Naomi ins Bett bringen, damit ich mal wieder in die Bibelstunde unserer Gemeinde kann.

Am Dienstag trafen wir beim einkaufen in der Stadt unseren Freund „Doc“. Er umarmt Irina und ist voller Freude uns zu sehen. Er begleitet uns ein Stück, da er ja nicht mehr „sitzen“ darf. Ich frage ihn, ob er über unser Gespräch nachgedacht hat und wir reden wieder über Gott. Leider ist das Wetter richtig ätzend und wir müssen mit Naomi dann auch weiter. Aber er ruft uns nach, für ihn ist Irina der Beweis, dass es Gott gibt und dass Gott gut ist. Ein Amen dazu 🙏 wir beten weiter für ihn sage ich und wir verabschieden uns, bis zum nächsten mal. Nachmittags kommt wieder unsere Haushaltshilfe, Lucia, und sie bleibt uns erstmal erhalten. Gott sei Dank!

Lasst uns weiter auch für die Rettung von „Doc“ beten, so wie Gott will dass wir für alle Menschen beten sollen. So wie wir auch für unsere Freunde, Kollegen und Angehörige beten 🙏

„So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen darbringe für alle Menschen“

„denn dies ist gut und angenehm vor Gott, unserem Retter, welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“
1. Timotheus 2, 1 und 3-4

Come to Christ – the Rescuer 

(kleine Video Empfehlung; englisch

21.02.2022

Am Vormittag telefoniere ich mit unserer Onkologin und bespreche mit ihr den weiteren Werdegang. Wir werden keine weitere Chemotherapie mehr machen. Die Ärztin und wir sind uns einig: in Anbetracht aller Umstände und Faktoren, würde dies auch überhaupt keinen Sinn mehr machen. Am Mittwoch beginnt dafür wieder die Immuntherapie, die wegen der Gallenblasenentfernung kurz vor Weihnachten, bisher ausgesetzt war.

Unsere Devise ist jetzt: wir werden die Zeit, die für Irina noch bleibt, für uns als Familie so schön wie möglich gestalten. Also eigentlich wie bisher auch und das mit dem Blick auf die Ewigkeit. Denn der Blick auf die Diagnosen und Prognosen bringt uns nur ein fürchterlich hoffnungsloses Bild: Ein Glioblastom Rezidiv (nachgewachsener Tumor) im Balken des Gehirns führt relativ schnell zum Tod. Ein paar Wochen, Monate vielleicht, kein Mensch weiß die Lebenserwartung. Gedächtnisstörungen, Übelkeit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Anfälle und Wesensveränderungen können dem vorausgehen. Alles kann sich schlagartig ändern.

Wisst ihr bei solchen Aussichten ist es gut eine Hoffnung und Zuversicht zu haben, die unumstößlich in deinem Herzen verankert ist. Und der Glaube an Jesus Christus bewirkt genau das!

„Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.“
Hebräer 11, 1

Der Glaube bewirkt diese Lebensfreude die Irina ausstrahlt und ich darf das mit ihr erleben. Ich bin immer wieder überwältigt wie Jesus das an ihr macht. Ich bin einfach dankbar für jeden Tag den Er uns gemeinsam schenkt. Und so setzen wir unsere Devise am Samstag gleich in die Tat um und gehen als Familie mit Freundin Helena in den Zoo.
Wenn wir am Ende sind, beginnen erst Gottes Möglichkeiten! Lautet der Spruch auf der Ermutigungskarte, die uns ein Bruder der CPV und seine Frau zukommen haben lassen. Das ermutigt mich den Kampf weiter anzugehen, den Lauf zu vollenden, wie ich am Sonntag in der Gemeinde durch die Predigt ebenfalls ermutigt werde. Schau auf Jesus!

„Da wir nun eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, so lasst uns jede Last ablegen und die Sünde, die uns so leicht umstrickt, und lasst uns mit Ausdauer laufen in dem Kampf, der vor uns liegt, indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der um der vor ihm liegenden Freude willen das Kreuz erduldete und dabei die Schande für nichts achtete, und der sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt hat.“
Hebräer 12, 1-2

No surrender, no worry, only trust in Jesus Christ our Lord and savior 🙏

18.02.2022 (Teil II)

Irina und ich gehen erst mal mit Naomi spazieren. Der Befund wird schriftlich an unsere Onkologin gesandt, mit der wir Montag dann wieder Kontakt aufnehmen. Bis dahin überlegen Irina und ich wie wir damit umgehen wollen. So lange genießen wir nach wie vor einfach unsere Zeit als Familie und erfreuen uns an den netten Dingen des Lebens. Naomi darf am Stempflesee Enten und Schwäne aus nächster Nähe sehen und sie lernt ihr erstes Tiergeräusch „Gog Gog“ 😂 (Ganz klar Ente) 🦆 Später schaukelt sie mit Mama.
Auf dem Heimweg halte ich bei Allan meinem Freund von Café MAK und wir reden kurz. Er ist schockiert und weil uns die Worte fehlen, umarmt er mich. Mir kommen die Tränen. Ich habe genau das gerade gebraucht: ein Freund der mich einfach mal in den Arm nimmt. Unter Tränen sage ich: Gott macht keine Fehler und alles dient zum Guten. Allan nickt und er verabschiedet mich mit, wir beten weiter Bruder. In diesem Sinne: stay in pray 🙏 Gottes Segen!

„Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen“
Römer 8, 28

„dem allein weisen Gott, unserem Retter, gebührt Herrlichkeit und Majestät, Macht und Herrschaft jetzt und in alle Ewigkeit! Amen.“
Judas 25

18.02.2022 (Teil I)

Es ist 9:00 Uhr, niemand hat mich angerufen. Ich erreiche die Ambulanz des Klinikums. Geben sie der Ärztin noch eine Stunde, vertröstet man mich. 10:30 Uhr rufe ich wieder in der Ambulanz an, denn keiner hat sich gemeldet. Diesmal werde ich mit der Ärztin verbunden…

Die Radiologen sind sich zwar nicht ganz einig, aber die Tumorkonferenz ergibt folgendes Ergebnis: Der (im Moment minimale) Fleck ist Tumor. Er ist im so genannten „Balken“, also zwischen den Gehirnhälften. Dieser Bereich ist nicht zu operieren und man kann den Tumor somit nicht mehr entfernen. Aus neurochirurgischer Sicht ist man damit am Ende und man verweist uns an die Onkologie. Therapeutisch wird zur Chemotherapie geraten.

to be continued ..

17.02.2022

Mama Irina reist am Abend nachhause mit dem Zug und kommt nächstes Wochenende wieder. Wie immer haben Irina und sie eine schöne Zeit, sie gehen zusammen Kinderbücher einkaufen, quatschen, kochen und spielen mit Naomi. Dennoch liegt eine gewisse Angespanntheit in der Luft, da wir noch immer keine Antwort vom Klinikum haben. Bis kurz vor Mittag sollte ich warten und rief schließlich in der Ambulanz an. Der Arzthelferin ist es mittlerweile richtig unangenehm, dass man uns immer noch nicht angerufen hat. Sie erklärt mir, dass die Ärztin leider bis 16 Uhr im OP ist. Klar, da kann sie nicht telefonieren. Danach? Die Helferin will mir nichts versprechen, die Ärztin weiß aber definitiv Bescheid. Falls sie sich nicht meldet, soll ich morgen ganz in der Früh anrufen.

Das Telefon bleibt stumm.

16.02.2022

Irinas Mama ist bis morgen zu Besuch und v.a. die Damen genießen die Zeit miteinander. Ich bastel derweil etwas am Layout und Webdesign des Blogs. Lassen wir uns überraschen, schließlich bin ich ja ein echter IT-Experte … nicht 😅 zwischendrin erledige ich paar Dinge in der Stadt und telefoniere nachmittags mal wieder dem Klinikum hinterher. Eigentlich wollte man uns ja heute Bescheid sagen, aber Achtung: die zuständige Ärztin hat heute Urlaub. ?🤔? Mir fällt dazu langsam nichts mehr ein und wir warten also mal wieder bis morgen.

Dafür genossen Irina und ich am Abend etwas besonderes und längst überfälliges. Wir hatten einen Tisch bei unserem Lieblingsitaliener reserviert, so lange hatten wir das schon vor. Der Chef und die Mitarbeiter verköstigten uns besonders gerne und es war ein wunderschöner Abend. Ein besonderer Dank geht hierbei an die Crew der Bosch-Ampack, die Firma bei der Irina vorher gearbeitet hat. Die ehemaligen Kollegen sind teilweise bis heute mit Irina in Kontakt und hatten ihr/uns zu Weihnachten einen Überraschungsgutschein geschenkt – eben bei unserem Italiener 👨🏻‍🍳🍕🇮🇹🍝

Vielen Dank nochmal!

14.02.2022

16:45 Uhr, das richtige MRT konnte diesmal durchgeführt werden und nach mehr als einer Stunde kommen wir aus dem Krankenhaus; ohne Ergebnis. Die Ärzte sind um diese Uhrzeit nicht mehr im Haus und die Bilder werden erst frühestens morgen begutachtet. Wann kriegen wir bescheid? Kann keiner genau sagen, wahrscheinlich bis Mittwoch. Eine zähe Partie mit diesem Klinikum und es heißt mal wieder warten.

Dafür geschah heute noch eine sehr wunderbare Überraschung. Unsere Fotografin (the-seidels.de) ließ uns ein Valentinstags-Geschenk zukommen! Wir erhielten eine kulinarische Zusammenstellung vom Caffe Centro 🇮🇹❤️ Die Betreiberin hatte unsere Geschichte gehört und wollte uns einfach etwas gutes tun:

 
 

Nach dem zähen Klinikumstag war das genau das richtige zum Abschluss des Tages! Wir sind so gerührt wie uns Menschen aus freien Stücken mit Liebe überhäufen und wertschätzen. Habt vielen Dank und #teamAmore wirklich lecker!

09:00 Uhr: Willkommen in unserer Welt. Irina wird gepiekst, eigentlich soll es gleich losgehen, dann bemerkt die Ärztin einen Fehler. Sie haben Irina an das falsche Gerät terminiert. Gott sei Dank hat die Ärztin das noch bemerkt, sonst wäre Irina einmal umsonst in die Röhre gewandert. Eigentlich unfassbar. Wir sind ja explizit wegen dem Spezial-Kontrastmittel einbestellt worden, wofür es nur ein einziges Gerät gibt. Trotzdem hat es das Klinikum geschafft das falsch zu machen. Der Mensch ist fehlerhaft, wir vergeben ihnen und danken Gott für seine Bewahrung. Dementsprechend fahren wir wieder heim und müssen nachmittags wieder kommen. to be continued…

07:00 Uhr: Unser Tagesvers:

„Der Engel Gottes rief Hagar vom Himmel herab zu: »Warum weinst du, Hagar? Hab keine Angst – Gott hat das Schreien des Kindes dort unter dem Strauch gehört!“
1. Mose 21, 17

Gott sieht dich und er hört dich. Du brauchst keine Angst zu haben.

13.02.2022

Sonntag Gottesdienst. Irinas Wunden am Bauch sind mittlerweile soweit abgeheilt, dass sie das erste mal ohne Schmerzen morgens aufwacht – nach 7 Wochen das erste mal. Wir sind sehr froh darüber und freuen uns auf die Gemeinschaft in unserer Gemeinde. Die letzten Tage verliefen sehr schön, Irina hatte Logopädie, wir waren viel draußen spazieren und am Samstag waren wir lecker zum brunchen eingeladen.

Am Donnerstag hatte ich eine wunderbare Begegnung, denn ich traf mal wieder „Doc“ (unseren Obdachlosen) beim Spaziergang in der Stadt. Es sollte diesmal erstaunlich emotional werden. Erstmal erzählte er, dass er nicht mehr dort sitzen darf, wo er sonst immer sitzt, wegen der Stadtverordnung; es hatte sich wohl jemand beschwert – traurig unsere Gesellschaft. Normalerweise dulden die Ordnungshüter Obdachlose, Stichwort Verhältnismäßigkeit und die Verordnung richtet sich eher gegen organisierte Bettlerbanden, die Menschen in aggressiver weise anbetteln. Er lacht als ihm die Ordnungshüter 55€ Ordnungsgeld androhen und sagt: „das ist warum ich auf der Straße bin – weil ich kein Geld habe.“ Traurige Ironie. Die Ordnungshüter wissen das auch und wie immer ermahnen sie ihn natürlich nur mündlich, aber er muss gehen.

„Doc“ wirkte dadurch angeschlagen und wir redeten mal wieder über Gott. Er schafft es nicht Frieden mit ihm zu machen und er ist der Meinung, er muss nur ganz fest im Herzen glauben, dass Gott ihn liebt. Ein fatal falsches Gottesbild und ich durfte ihm das Evangelium teilen. Nach einer Weile fing er an zu weinen, weil er nie begriffen hat was Jesus hier für eine Rolle spielte. Er dachte immer Gottes Liebe zu ihm hängt davon ab, wie gut und gerecht er gegenüber Gott ist und wie sehr er Gott liebt. Wozu also Jesus, schließlich sei er doch auch immer ein guter Mensch gewesen. Und hier ist das Problem. Dass er nach Gottes Maßstab nicht gut oder gerecht ist und dass er ein Sünder ist, hörte er so das erste mal. Es berührte ihn tief, dass die Versöhnung mit Gott, durch Glaube an Jesus Christus, Gottes Gnade und die wahre Liebe zu uns Menschen ist. Gott hat ihn zuerst geliebt und auf „Doc‘s“ Anstrengung Gott zu lieben, kommt es einfach nicht an.

„Darin besteht die Liebe — nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und seinen Sohn gesandt hat als Sühnopfer für unsere Sünden.“
1. Johannes 4, 10

„Doc“ umarmte mich, ich drückte ihn und ich bin mega dankbar für diese Begegnung. Menschen wie „Doc“ haben nichts, außer einen riesen Bedarf an Fragen auf die ihnen das Leben keine Antworten gibt. Ich bin auch dankbar für englische Prediger wie Paul Washer. „Doc“ ist ja Amerikaner und so konnte ich ihm das meiste auch auf englisch erklären. Dieser Paul Washer bringt es auf den Punkt was ich mit „Doc“ erleben durfte: Das Evangelium ist v.a. eine gute Nachricht für den bedürftigen Menschen!

Gott ist gut – wir nicht.

Kehrt um zu Jesus!

Morgen ist das MRT, gleich in der Früh. Meine Mum kommt und nimmt uns Naomi ab. Ihr dürft gerne weiter für uns beten. Gottes Segen!

09.02.2022

Am Montag morgen kommt Helena („die alte Freundin“ s. letzter Eintrag) und nimmt Irina und Naomi mit in einen Pferdestall, wo sie (Helena) ein Pferd betreut. Bis auf den kalten Wind hatten alle Spaß und Naomi scheinbar keine Berührungsängste. Sie streichelte gleich mal die Pferde. Am Nachmittag dann Termin in der Onkologie, die Wundheilung (am Bauch) ist soweit gut, aber nach wie vor noch nicht abgeschlossen. Wir besprechen auch den MRT Befund und die Einschätzung des Uniklinikums. Es liegt etwas Resignation in der Luft, aber Irina kommentiert gewohnt bodenständig: „ich bin positiv zufrieden, dass es mir heute und aktuell so gut geht“ – was anderes zählt auch nicht. Dazu fällt mir folgender Vers ein:

“Darum sollt ihr euch nicht sorgen um den morgigen Tag; denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Jedem Tag genügt seine eigene Plage“
Matthäus 6, 34

Am Dienstag dann mal wieder eine erfreuliche Nachricht, denn am Nachmittag kommt eine Haushaltshelferin! Der „Maschinenring Augsburg“ unterstützt uns momentan und hat vorübergehend eine Helferin ausfindig gemacht, die, wie letztes Jahr Frau H., einmal die Woche kommt. Den Bürokratischen Akt und den Nervenkitzel über zig Telefonate erspare ich euch.
Heute. Es ist soweit. Der Radlanhänger kommt zum ersten Mal zum Einsatz und ich drehe eine kleine Joggingrunde mit Naomi. Aber was noch viel besser ist, Irina kommt mit! Sie schwingt sich auf ihr E-Bike und radelt unbeirrt aller Diagnosen mit mir mit. Das war mit Abstand der schönste Lauf seit langem (sorry Bene nichts gegen dich 😉 wir gehen auch bald mal wieder). Traum-Wetter, glückliches Kind im Hänger, schwitzender Papa und Mama radelt mit. Freude im Leid, ich liebe meine Powerfrau!

Die Mama hat aus einem Grund Freude am Leben: sie weiß wem ihr Leben gehört und glaubt an das Zeugnis Gottes wodurch sie ewiges Leben hat. Woher kann man das wissen und was ist das für ein Zeugnis?

„Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat das Zeugnis in sich selbst; wer Gott nicht glaubt, der hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott von seinem Sohn abgelegt hat. Und darin besteht das Zeugnis, dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht. Dies habe ich euch geschrieben, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, und damit ihr auch weiterhin an den Namen des Sohnes Gottes glaubt.“
1. Johannes 5, 10-13

Leben mit der Perspektive Ewigkeit. Alles zeitliche vergeht – weißt du was morgen ist? Weißt du auch schon, ob du das ewige Leben hast? Wer ist Jesus Christus?

„und doch wisst ihr nicht, was morgen sein wird! Denn was ist euer Leben? Es ist doch nur ein Dunst, der eine kleine Zeit sichtbar ist; danach aber verschwindet er.“
Jakobus 4, 14

Kehrt um zu Jesus – Er ist die Quelle des ewigen Lebens!

06.02.2022

Sonntag, Gottesdienst, endlich mal wieder Gemeinschaft. Mehrere Wochen konnten wir nicht gehen, da Irinas Wunden am Bauch zu viele Probleme verursachten. Mittlerweile sind sie ausreichend abgeheilt und Irina hat auch wieder genügend Kraft.

Die Woche war trotz dem Nackenschlag, eine schöne Woche. Uns besuchten verschiedene Freunde und insbesondere das Treffen mit einer alten Freundin war richtig schön. Sie war längere Zeit weiter weggezogen und ist nun wieder da. Die beiden verstehen sich nach wie vor und morgen wollen sie zusammen mit Naomi einen Ausflug zum Pferde streicheln machen. Zudem war Mama Irina einen ganzen Tag da und ich ging seit langem mal wieder eine Runde laufen mit einem Arbeitskollegen.

Apropos laufen, wir besorgten uns noch einen lang ersehnten Radlanhänger, mit dem man auch mit Kind Joggen kann. Der wurde dann am Samstag gleich bei meinen Eltern getestet, allerdings erstmal bei einem Spaziergang. Irinas nächster Wunsch: Fahrrad fahren, während ich mit Naomi jogge. Ich bin immer wieder begeistert über die Freude meiner lieben Frau.

Nichts kann ihr die Freude am Leben nehmen. Und Freude im Leid kann nur einer geben: Jesus Christus. Diese Freude im Leid ist nicht von dieser Welt. Kommt zu Jesus!

„So habt auch ihr nun Traurigkeit; ich werde euch aber wiedersehen, und dann wird euer Herz sich freuen, und niemand soll eure Freude von euch nehmen. Und an jenem Tag werdet ihr mich nichts fragen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Was auch immer ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er wird es euch geben! Bis jetzt habt ihr nichts in meinem Namen gebeten; bittet, so werdet ihr empfangen, damit eure Freude völlig wird!“
Johannes 16, 22-24

04.02.2022

Die Ruhe vor dem Sturm. Wieso war es 5 Tage ruhig hier? Wir haben 5 Tage Ungewissheit hinter uns und ich muss leider mal wieder schlechte Nachrichten verbreiten. Wir drehen die Uhr auf Montag den 31.1. zurück.

Wir sind bei der Onkologin zum verarzten von Irinas Wunden. Die Ärztin holt mich ins Sprechzimmer und ich merke sofort, dass etwas nicht stimmt. Sie legt mir den schriftlichen Befund vom MRT-Bild vor. Wir erinnern uns: der Radiologe hat uns am 18.1. mündlich bestätigt, dass kein Tumor gewachsen ist. Auf seinem Befund steht nun plötzlich das Gegenteil. Ich bin im falschen Film!! Aber die Onkologin ist völlig ernst und sie ist außer sich. Wie kann ein Arzt so daneben liegen!? Der Befund sagt deutlich, dass Tumor nachgewachsen ist. Das kann man jetzt nicht ignorieren und wir sind fassungslos. Aber was nun? Wir nehmen den Rat der Onkologin an und kontaktieren die Neurochirurgie des Uniklinikums. Ich bringe sofort die MRT Bilder in die Ambulanz, damit die Tumorkonferenz, besetzt mit Radiologen, Onkologen, Neurochirurgen etc., eine fundierte Einschätzung abgibt.

Es zieht sich bis heute 04.02. hin und eine Ärztin bestätigt mir am Abend telefonisch den traurigen Verdacht. Sie gehen davon aus, dass Tumor nachgewachsen ist. Es ist ein kleiner neuer Fleck zu erkennen und es besteht nur eine minimale Chance, dass es Narbengewebe ist. Hierfür wird es am 14.02. einen erneuten MRT-Termin geben, mit Spezial-Kontrastmittel, um das noch genau darzustellen und auszuschließen.

Ich möchte nicht drum herum reden und diesmal ist es ernster denn je. Der Fleck ist an eine Stelle gestreut, wo nicht mehr operiert werden kann. Sollte das neue MRT den Tumorverdacht bestätigen, sind den Chirurgen diesmal die Hände gebunden und wir hätten einen Tumor der nicht operativ entfernt werden kann…

Diese Neuigkeit saß und es flossen Tränen. Aber wir beten, denn unsere Hoffnung währt ewiglich!

„Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten.“
Psalm 126, 5

„Glückselig sind die Trauernden, denn sie sollen getröstet werden!“
Matthäus 5, 4