Das Wohlstandsevangelium
Lesezeit: 18 Minuten (ohne Videos)
John Piper, ein begnadeter Evangelist, bringt in diesem kurzen Video zum Ausdruck, wie verheerend das Wohlstandsevangelium ist. Der Ursprung: Amerika. Von dort wird es exportiert und landet längst bei uns in den Kirchen. Die amerikanischen Gläubigen leiden bereits extrem unter dieser völlig verseuchten Verkündigung und die Gemeinden dort werden immer mehr durch die Einflüsse gewisser Wohlstandsprediger durchgespült. Mega Churches sprießen aus dem Boden und fressen normale Gemeinden auf. Sie locken viele Gläubige weg von der Bibel und dem Gemeindegesang, hin zu Pop-artigen Worship-Sessions und Power-Preachings. Die Konzepte der Mega-Churches sind enorm durchdacht und die Veranstaltungen boomen. Die Wohlstandsprediger leben den „American Dream“ – ein Leben im Überfluss – den sie predigen. Große Namen wie Joyce Meyer, Joel Osteen, Benny Hinn oder Bill Johnson sind es, die Massen anziehen, sogar über das Fernsehen verkünden, unzählige Bücher veröffentlicht haben und zu Berühmtheiten gewachsen sind.
„Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluss haben.“
Johannes 10, 10b
Sie zitieren oft solche Verse und benutzen sie aus dem Kontext gerissen (wie wir noch sehen werden), um dir persönliche Versprechungen von Gott zu predigen. Hierbei ist das Leben im Überfluss eine der Kernaussagen ihres Wohlstandsevangeliums.
In diesem Beitrag wollen wir Klarheit für Gläubige, als auch für Ungläubige, über das wahre Evangelium schaffen. Denn das Evangelium ist ein Geheimnis, nämlich das des Christus (gem. Kolosser 4, 3). Ein echter Evangelist lüftet dir das Geheimnis des Christus, durch das Wort Gottes. Wohlstandsprediger reden fast ausschließlich über dich und sich selbst, wobei sie das Wort Gottes lediglich wie eine Randnotiz erwähnen. Sie wollen damit nur ihrer eigenen Weisheit Nachdruck verleihen, verkünden ihre eigenen Interessen und malen einen Jesus den es so nicht gibt. Wir müssen also unterscheiden zwischen echt und falsch und hierfür gibt es einen simplen Grundsatz: Geht es bei der Verkündigung hauptsächlich um Jesus Christus oder geht es nur um dich? Bei zweiterem solltest du unbedingt aufpassen, denn es wird verführerisch echt klingen.
„Niemand will krank oder arm sein“
„Wer sagt, dass du nicht deine Träume verwirklichen kannst“
Schlagwörter der Verführung – dem Wohlstandsevangelium:
Es wird gepredigt, dass Menschen ihr altes Leben bestehend aus Armut, Schulden, Jobproblemen, Leid, Süchten, Krankheit, Schuld und Scham etc., gegen ein neues erfülltes Leben durch Glaube an Jesus Christus „eintauschen“ können. Es folgen reichliche Segnungen die sich in Heilung, Gesundheit und Wohlstand manifestieren, wobei man gleichzeitig von Mängeln jeglicher Art befreit wird. Das klingt doch nach einer guten Nachricht – wie auch das Evangelium wörtlich übersetzt werden kann – oder? Keine Probleme mehr, komm zu Christus, er liebt dich, er hat für deine Schuld bezahlt, die Ketten sind gesprengt, lade ihn heute noch in dein Herz ein, lass dich von seinem Heiligen Geist schwängern und du wirst Wunder erleben und ein Leben in Fülle haben!
Wow, was für eine frohe Botschaft!
Ich sagte doch es wird verführerisch klingen, aber leider ist das der Ausguss von modernen Predigern unserer Zeit und hat nichts mit der Heilsbotschaft, dem wahren Evangelium, der rettenden guten Nachricht, zu tun.
Wie kann er das nur sagen? Es wird doch nur ein gewisser Schwerpunkt gesetzt …
Das Problem auf das ich in diesem Beitrag eingehen möchte, ist nicht, dass gewisse Prediger unterschiedliche Schwerpunkte setzen, dagegen wäre nichts einzuwenden. Das Problem was wir hier sehen werden ist, dass gewisse Prediger einfach nicht die Wahrheit erzählen und durch gewisse Schwerpunkte ein falsches Evangelium verkünden. Sie benutzen dabei das Wort Gottes und erzählen ihre eigene Geschichte, um es dem Publikum möglichst schmackhaft zu machen. Dabei geht es ihnen nur um ihr eigenes Ansehen oder das ihrer Kirche. Diese Prediger werden immer smart daher kommen. Sie sind cool, haben eine begeisternde Rhetorik und sind meist der schillernde Mittelpunkt der Veranstaltung. Das gefällt den Massen und füllt die langweiligen Kirchen, danach sehnt sich doch jeder. Das Problem: die Bibel warnt ausdrücklich genau davor:
„Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben; und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden.“
2. Timotheus 2, 3 und 4
Neue Lehrer ersetzen den altbackenen und konservativen Pastor. Attraktivere Lieder und Vorträge, ersetzen die Lehre der Bibel. Die „neuen Schwerpunkte“ bringen frischen Wind und dem Publikum gefällts! Es ist aber nicht die Aufgabe eines Predigers durch gewisse Schwerpunkte die Nachricht für sein Publikum möglichst gut darzustellen. Die Aufgabe eines Predigers ist es das Evangelium in Wahrheit zu verkünden und zu erklären was daran die gute Nachricht ist.
„sondern so wie wir von Gott für tauglich befunden wurden, mit dem Evangelium betraut zu werden, so reden wir auch — nicht als solche, die den Menschen gefallen wollen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft.“
1. Thessalonicher 2, 4
Diese Botschaft ist in aller Regel eine Ermahnung und eine Überführung, damit wir das Gute daran auch verstehen. Meistens kommt das etwas ungelegen.
„Verkündige das Wort, tritt dafür ein, es sei gelegen oder ungelegen; überführe, tadle, ermahne mit aller Langmut und Belehrung!“
2. Timotheus 2, 2
Wenn es darauf ankommt, sollte der Prediger sogar soweit dafür einstehen, dass es ihn das Leben kosten könnte.
„Du aber bleibe nüchtern in allen Dingen, erdulde die Widrigkeiten, tue das Werk eines Evangelisten, richte deinen Dienst völlig aus!“
2. Timotheus 2, 5
Ich sage nicht, dass jeder Prediger zum Apostel Paulus mutieren muss, der massiv gelitten hat für das Evangelium, oder dass man den Märtyrertod eines Petrus sterben muss. Aber jedermann sollte in dieser Haltung predigen. Ich sage auch nicht, dass ein Prediger sich bei seiner Verkündigung inhaltlich nicht auch mal täuschen darf – im Gegenteil, irren ist menschlich. Aber! Es geht sowieso weniger darum was ich sage, sondern was sagt die Bibel, das Wort Gottes? Und die Bibel ist hier klar und deutlich: Es werden etliche auftreten die ein falsches Evangelium predigen werden oder einen anderen Jesus oder einen falschen Geist. Und es wird verlockend echt klingen.
„Denn wenn der, welcher zu euch kommt, einen anderen Jesus verkündigt, den wir nicht verkündigt haben, oder wenn ihr einen anderen Geist empfangt, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so habt ihr das gut ertragen.“
2. Korinther 11, 4
Eine Illusion „die ihr gut ertragen habt“, eine Fälschung die leicht annehmbar ist. Das Wohlstandsevangelium mit dem einseitigen Schwerpunkt auf einem Leben in Fülle, ist genau diese Illusion! Deshalb macht es keinen Sinn bei der Verkündigung des Evangeliums irgendwelche illusionistische oder sinnbildliche Schwerpunkte für das Publikum zu setzen. Bei der Verkündigung geht es nicht um dich, sondern um die Verherrlichung Jesu Christi!
Das ist der Schwerpunkt des Evangeliums. Die Hinrichtung Jesu Christi am Kreuz, der als sündloser Sohn Gottes den Preis bezahlte, um dem sündhaften Menschen eine Erlösung, von seiner Schuld vor Gott, anzubieten. Dieser Jesus Christus der gekommen ist um verlorene Sünder vor dem sicheren und ewigen Tod zu erretten, indem er nach der Kreuzigung auferstanden ist und ewiges Leben durch unverdiente Gnade anbietet. Glaube an Jesus Christus der rettet, das ist der Schwerpunkt der gepredigt werden sollte. Alles andere ist eine Illusion, verkauft dem Publikum eine billige Gnade und führt Menschen auf den breiten Weg der in der Verdammnis endet. Und das ist die Auswirkung: Von der Kirchenbank, in den Bummelzug der Lüste und Gottlosigkeit – Endstation Hölle.
„In der letzten Zeit werden Spötter auftreten, die nach ihren eigenen gottlosen Lüsten wandeln.“
Judas 18
Dieses Bild und diese letzte Zeit, wovor die Bibel vor über 2000 Jahren schon gewarnt hat, ist das was sich heute direkt vor unseren Augen abzeichnet:
Jubelnde Menschen die sich als Christen bezeichnen, aber völlig intolerant für das Wort Gottes und seine Gebote sind. Menschen die ständig alles weg humanisieren und dabei völlig schamlos in Sünden verstrickt sind. Menschen die Gemeinden mit Veranstaltungen aufblasen, wobei jeder frenetisch seinen persönlichen Jesus feiert und wie damals das Volk Israel, um ein goldenes Kalb tanzt. Menschen denen es nur um das Füllen ihrer Kirchenbänke und der eigenen Tasche geht. Alles gepaart mit einer spiritistischen Machtexplosion mit scheinbaren Kraft- und Wunderwirkungen!
Das sind die verheerenden Auswirkungen eines verwaschenen und verwässerten Evangeliums. Gepredigt von Menschen die äußerlich nach Christus glänzen und strahlen. Die in Wohlstand und Fülle leben, prophezeien, heilen, befreien und allerhand Wunder tun, inwendig aber reißende Wölfe sind. Sie sind Scharlatane und Feinde des Kreuzes. Aber sie stehen ganz vorne und mitten in der Kirche.
„Hütet euch aber vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber reißende Wölfe sind!“
Matthäus 7, 15
„Denn viele wandeln, wie ich euch oft gesagt habe und jetzt auch weinend sage, als Feinde des Kreuzes des Christus“
Philipper 3, 18
All diese – und es werden nicht wenige sein – stehen irgendwann mit verlorenen Schafen vor einer Himmelspforte die verschlossen ist. Und dann langsam aber sicher kommt das traurige Erwachen – Wieso ist die Pforte verschlossen? Sie werden sich aber mit ihrem stolzen Herzen bis zum Schluss darauf berufen, dass sie doch Christus geehrt, gelobt und geliebt haben. Nein noch mehr, sie berufen sich auf all die Wunder und guten Taten die sie doch für ihren Jesus getan haben. Bis zum Schluss versuchen sie den lieben Gott von sich selbst zu überzeugen und dass sie doch echt geglaubt haben – doch die Pforte ist und bleibt für immer geschlossen. Und die traurige Antwort des Herrn Jesus zu diesen Menschen, welche ihn bekennen und ihn rufen: „Wer seid ihr? Ich kenne euch nicht“.
„Geht ein durch die enge Pforte! Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der ins Verderben führt; und viele sind es, die da hineingehen. Denn die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind es, die ihn finden“
„Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Wundertaten vollbracht? Und dann werde ich ihnen bezeugen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, ihr Gesetzlosen!“
Matthäus 7, 13 u.14 und 22 u. 23
Gesetzlose. Viele werden es sein. Sie bezeugen Christen zu sein und berufen sich darauf gerecht zu sein. Und der Herr sagt: weicht von mir, ihr Gesetzlosen! Das ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit. Vermeintliche Gläubige die sich bewusst gegen die Gesetze und Gebote Gottes auflehnen. Aber wie kann das sein?
Sie haben ihr Herz den Lügen hingegeben, weil sie die Wahrheit nie angenommen haben, durch die sie gerettet hätten werden können. Das ist die satanische Verführung hinter dem Wohlstandsevangelium gekennzeichnet mit betrügerischen Kräften, Zeichen und Wundern. Warum lässt Gott so etwas zu? Eigentlich eine verheerend törichte Frage, aber wir wollen ja das Geheimnis lüften. Gott selbst verführt niemanden, aber er lässt dies zu, damit alle gerichtet werden die der Wahrheit nicht geglaubt haben und die vor allem Wohlgefallen daran hatten. Das Wohlstandsevangelium ist genau diese bis zum Himmel stinkende Nachricht voll von Ungerechtigkeit. Und es ist so verführerisch, dass es vielen wohlgefällt.
(gem. 2. Thessalonicher 2, 7-12)
Das ist es was der Herr Jesus in seiner Endzeitrede am Ölberg meinte (in Auszügen):
„Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt acht, dass euch niemand verführt! Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin der Christus! Und sie werden viele verführen.“
„Und es werden viele falsche Propheten auftreten und werden viele verführen. Und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe in vielen erkalten. Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden. Und dieses Evangelium vom Reich wird in der ganzen Welt verkündigt werden, zum Zeugnis für alle Heidenvölker, und dann wird das Ende kommen.“
Matthäus 24, 4-5 und 11-14
Nachdem ich dich bisher wahrscheinlich nur schockiert habe, beleuchten wir die Verirrung des Wohlstandsevangeliums mit Blick auf das echte Evangelium. Denn die gute Nachricht dient zwar in aller erster Linie zur Errettung der Ungläubigen, aber wie wir gerade gesehen haben, ist das Evangelium vor allem auch für uns Gläubige, damit wir uns beinahe täglich an unseren Heiland erinnern und nicht verführt werden.
Wir werfen dazu einen Blick in das Johannes-Evangelium, in dem der Apostel ein besonderes Augenmerk auf die Person Jesus Christus, als den Sohn Gottes legt – den Weg, die Wahrheit und das Leben (Johannes 14, 6). Die Tür durch die Menschen durch Glaube an Jesus Christus ewiges Leben empfangen und Gottes Kinder werden können. Der gute Hirte der sein Leben für seine Schafe lässt.
„Da sprach Jesus wiederum zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür für die Schafe. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe hörten nicht auf sie. Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu töten und zu verderben; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluss haben. Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.“
Johannes 10, 7-11
Das Leben in der Fülle ist wahrlich eine tolle Verheißung, aber wir sehen im Kontext, dass der Herr Jesus gar nicht das meint, was die Wohlstandsprediger propagieren. Wie wir oben bereits gesehen haben, führt deren Verkündigung zu einem irdischen Wohlstand und Reichtum, ohne Krankheit und Leid. Die Menschen werden dazu getrieben zu glauben, dass sie gut sind und dass ihnen diese Dinge nach ihrer Errettung zustehen, womit sie Leben im Überfluss haben. Das sind die Diebe und Räuber von denen der Herr hier spricht, die nur gekommen sind um zu stehlen, zu töten und zu verderben – Falsche Hirten. Der gute Hirte redet hier von einem Leben das außerhalb von Raum und Zeit ist, nämlich dem ewigen Leben. Dieses ist das Leben im Überfluss, was erstmal überhaupt nichts mit irdischen Reichtümern zu tun hat. Solche Reichtümer sind sogar enorm hinderlich, um in das Reich Gottes zu kommen, wie der Herr Jesus an anderer Stelle lehrt.
„Kinder, wie schwer ist es für die, welche ihr Vertrauen auf Reichtum setzen, in das Reich Gottes hineinzukommen! Es ist leichter, dass ein Kamel durch das Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt.“
Markus 10, 25b und 26
In dem ganzen Gleichnis (nachzulesen in Markus 10, 17-27) fragt ein reicher Mann wie er gerettet werden kann. Und das ist eine sehr gute Frage! Denn diese Frage ist es die das Evangelium beantwortet: Jesus Christus ist die Errettung; Er ist die Tür. Zunächst aber sollten wir klären, wieso jemand gerettet werden muss. Und Jesus erklärt diese Frage in dem Gleichnis mit dem reichen Mann: Denn niemand ist gut und man kann sich den Himmel nicht verdienen.
(Der junge Mann spricht):
„Guter Meister, was soll ich tun, um das ewige Leben zu erben? Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein!“
Markus 10, 17b und 18
Und das ist die Falle der Wohlstandsprediger: Sie behaupten nämlich du wärst gut! Diese Lüge ist so alt wie die Schlange aus dem Garten Eden. Dort wo die ersten Menschen sich versündigten, und von dem Baum die süße Frucht aßen. Seit dem Sündenfall ist völlig klar, dass niemand gut ist. Wohlstandsprediger blenden diese unbequeme Wahrheit einfach aus, ja sie reden eigentlich nie über Sünde und hier beginnt deren böse Saat. Denn ihr einseitig verkündeter Jesus, der ein Leben in Fülle verspricht, weckt nur die Begierden des Herzens. Das Problem dabei ist, wenn das Herz eines Menschen nicht vorher durch den Heiligen Geist versiegelt wurde, sind die Begierden des Herzens nicht heilig. Die Begierden des Herzens sind schlecht, verfinstert und gebären das Böse.
„Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen.“
Matthäus 15, 19
Das Herz des Menschen ist trügerisch und sehnt sich nach Dingen die böse sind. Durch Versuchungen werden diese bösen Sehnsüchte des Herzens gereizt und es entwickelt sich eine Begierde danach. So gebärt die Begierde die Sünde und die führt zum Tod des Menschen.
„sondern jeder Einzelne wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde gereizt und gelockt wird. Danach, wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod.“
Jakobus 1, 14.15
Wenn also ein unbekehrtes, und damit geteiltes Herz, einen Jesus verkündigt bekommt, der lediglich ein Leben in Fülle verspricht, dann ist das nur die halbe Wahrheit. Der Mensch hört ein falsches Evangelium mit der fatalen Folge, dass nur eine Begierde seines Herzens gereizt wird. Diese bringt die Sünde hervor und führt zum Tod. Fast jeder Mensch denkt er ist gut und sehnt sich in seinem sündhaften Zustand nach einem erfüllten Leben. Fast jede fernöstliche Religion oder spirituelle Bewegung verspricht dir so ein erfülltes Leben und sehr viele Menschen folgen deren Gurus etc. Das geht also auch ohne Jesus und wir sehen kaum einen Unterschied zum Wohlstandsevangelium. Die Gefahr hierbei ist, dass das Leben der Menschen sich tatsächlich erfüllt anfühlt und das ganze dann möglicherweise als spirituell/geistlich eingeordnet wird. Im schlimmsten Fall führt es Menschen in die Irre, die dann an einen falschen Jesus glauben, den sie anbeten wie ein gegossenes goldenes Kalb, von dem sie erwarten, dass er die Bedürfnisse ihres Herzens erfüllt. Das ist der Nährboden für eine Ich-zentrierte Religion, die einen falschen Jesus verehrt, wobei die Grenzen völlig offen sind für alle möglichen Erlebnisse. Auch hieran erkennen wir wie gefährlich die einseitige Verkündigung auf einen breiten Weg führt und uns einen Jesus vorgaukelt den es so nicht gibt.
Der gute Hirte erklärt also, dass niemand gut ist und man nur durch ihn, die Tür, gerettet werden kann. So kommt man in die Herde, wird sein Schaf und bekommt ewiges Leben – was das Leben im Überfluss bedeutet. Man muss also durch diese Türe, aber noch macht es nicht wirklich Sinn. Vielleicht hast du schon eingesehen, dass du kein guter Mensch im Sinne Gottes bist, aber was ist daran so schlimm? Wozu muss man gerettet werden und wieso sollte man dann durch diese Türe gehen?
Wir erinnern uns an die geschlossene Pforte? Mit etlichen die davor standen, die sich als „gut und gerecht“ gesehen haben? Dieses Ereignis blüht jedem, der nicht durch die Türe gegangen ist. Er ist ewig ausgeschlossen und damit verloren. Das heißt die Türe ist nur noch eine begrenzte Zeit geöffnet, von der niemand weiß wie lange noch. Gut vielleicht denkst du, dann geh ich vielleicht irgendwo anders hin, aber dann muss ich dich enttäuschen. Es wird ein Tag kommen, wenn diese Türe geschlossen ist, da wird Jesus wiederkommen und ein Gericht halten, mit all denen die eben nicht rechtzeitig eingegangen sind in diese Türe. So wie damals beim Bau der Arche Noah. Die Menschen hätten alle mitkommen können, aber Gott schloss irgendwann die Türe und rettete nur einige wenige Menschen (Noah und seine Familie). Danach gab es die Sintflut und tötete alles Leben auf der Erde. (nachzulesen in 1. Mose, 6 und 7). So wird es auch sein wenn der Herr Jesus wieder kommt.
„Um jenen Tag aber und die Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, sondern allein mein Vater. Wie es aber in den Tagen Noahs war, so wird es auch bei der Wiederkunft des Menschensohnes sein. Denn wie sie in den Tagen vor der Sintflut aßen und tranken, heirateten und verheirateten bis zu dem Tag, als Noah in die Arche ging, und nichts merkten, bis die Sintflut kam und sie alle dahinraffte, so wird auch die Wiederkunft des Menschensohnes sein.“
Matthäus 24, 36-39
Wir sehen also, dass eine Errettung vor diesem Gericht nötig ist, damit niemand verloren geht – ausser du möchtest dahingerafft werden. Wie komme ich also durch die rettende Tür?
Früher war es bei den Menschen die fern waren von Gott, so: Sie beschwerten sich, wo ist der liebe Gott? Ich kann ihn nicht hören oder sehen, es fühlt sich an als wäre ich in einer Wüste und er ist nicht da. Diesen Menschen konnte man ganz hilfreich das Evangelium erklären. Stichwort: Umkehr! Denn nicht Gott ist weit weg von dir, sondern DU bist es der ganz weit weg von Ihm ist! Kehre um und gehe zu Ihm hin – Gott ist überall!
„Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“
Markus 1, 15b
“Die Gnade Gottes ist den ganzen Tag da.“
Psalm 52, 3
Nun um zu ihm umkehren zu können, müsste man Gott natürlich auch kennen und hier ist das Problem. Den meisten ist vielleicht noch recht schnell klar, dass sie Gott fern sind, aber die wenigsten gestehen sich ein, dass sie Gott gar nicht kennen. Denn die meisten denken, dass es gar kein Problem ist Gott fern zu sein. Das Evangelium möchte dir Gott vorstellen und es wird dich zunächst schockieren. Denn warum sind die meisten Menschen so weit weg von Gott und wollen gar nicht zu ihm kommen? Weil die Nähe Gottes unangenehm ist! Und das wahre Evangelium macht genau das: Es zeigt dir die Gründe für deine Gottferne auf und die Konsequenz. Das ist erstmal sehr unangenehm.
Jetzt mag bestimmt einer sagen, aber das ist doch keine gute Nachricht und schon gleich dreimal kein lieber Gott. An diesen Gott möchte ich nicht glauben!
Das stimmt, das ist auch nicht die gute Nachricht des Evangeliums, aber es ist der wahre Gott. Und das ist der nächste wichtige Punkt des Evangeliums: Es zeigt dir nicht nur auf warum du von Gott entfernt bist, sondern wer der wahre und einzige Gott ist. Die meisten haben ein falsches oder schwammiges Bild von einem „lieben Gott“ und bewerten Gott aus menschlicher Perspektive.
„da meintest du, ich sei gleich wie du.“
Psalm 50, 21b
Das Evangelium zerstört dieses Bild. Gott ist kein Mensch und er liebt auch nicht so wie wir. Seine Liebe ist viel größer und v.a. gerecht. Gott ist der Richter der jeden Menschen für seine Sünden auf dieser Erde richten wird. Keiner kommt hier aus und niemand ist ohne Sünde. Du kannst den Selbsttest an den 10 Geboten machen: schon mal gestohlen oder deine Eltern unrühmlich behandelt? Wie oft lügst du am Tag? Hast du schon mal die Ehe gebrochen? Und Ehebruch beginnt bei lustvollen Augen! Könnte deine Frau durch dein Handy scrollen? Die Sünde beginnt im Herzen wie wir bereits gesehen haben, darunter auch Mord; wie oft hast du schon mal jemanden den Tod gewünscht? Benutzt du den Namen Gottes um zu fluchen? Gefällt dir der Buddhismus?
Das sind alles Übertretungen von Gottes Geboten und somit Sünde – jeder ist hier schuldig. Aber man merkt auch gleichzeitig wie gut die Gebote eigentlich sind. Jeder weiß, dass Diebstahl schlecht ist und es wird auch schon von einem weltlichen Richter bestraft. Früher wurde Dieben die Hand abgehackt und die Leute fanden das gerecht. Gott ist also erst recht nicht unfair, wenn wir uns nicht an seine Gebote halten und er Menschen dann dafür bestraft. Gott ist gerecht und seine Gebote sind gut.
Wenn du bis jetzt aufrichtig dabei warst, kannst du dich ganz einfach fragen, wie stehst du vor Gott da: gerecht oder schuldig? Himmel oder Hölle? Jeder Mensch würde in der Hölle landen, wenn Gott nicht Gnade walten lassen würde, denn keiner kann alle seine Gebote halten. Jeder ist schuldig, jeder Mensch ist ein Sünder und damit getrennt von Gott. Um in den Himmel zu kommen, muss er uns die Schuld die wir vor ihm haben vergeben.
Willst du jetzt wissen wie der Ausweg von deinem Untergang ist? Willst du Gottes Liebe kennenlernen? Willst du die gute Nachricht hören?
Gott hat das nämlich schon für dich getan, er hat dir vergeben! Er hat sein Gnadengesuch in diese Welt geschickt! Jesus Christus. Dieser kam um alle Schuld der Welt zu tragen, um jeden Menschen mit Gott zu versöhnen. Jesus wandelte sündlos auf dieser Welt und bezahlte diesen einmaligen Preis am Kreuz von Golgatha mit seinem Leben. Geschlagen, erniedrigt und hingerichtet – „der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe“. Und das ist Gottes Liebe für alle Menschen.
„Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.“
Johannes 3, 16
Es klingt hart, Jesus musste sterben. Aber wie wir schon gesehen haben, ist der Preis der Sünde der Tod. Um das zu sühnen, musste Jesus sterben. Er ging ins Gericht und trug die gerechte Strafe Gottes, die jeden von uns hätte treffen müssen – den Tod für unsere Sünden! Erkennst du die Liebe daran? Er hat sein Leben für dich gegeben, er hat das für dich getan! Deine einzige Verantwortung ist es deine Schuld einzugestehen, um die Vergebung deiner Sünden zu bitten und das Geschenk Gottes anzunehmen – zu glauben, dass Jesus Christus für deine Schuld gestorben ist. Das ist die Tür. Und ich bin mir sicher, dass es erstmal schmerzt, aber wir erinnern uns an die Versprechung: „ein Leben im Überfluss“ – ewiges Leben, keine Angst mehr vor dem Tod.
Jeder muss eines Tages sterben und der zweite Teil der guten Nachricht ist, dass jeder der an Christus glaubt, auch ewiges Leben hat. Denn Jesus ist am dritten Tage auferstanden und hat den Tod überwunden. Wer eingeht durch diese Tür wird nicht sterben und erbt das ewige Leben. Noch ist die Türe offen und ich möchte euch zurufen: Tretet ein! Gottes Gnade ist für alle da!
„Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?“
Johannes 11, 25 und 26
Glaube an Jesus – Er ist dein Retter!
Ps: Lest die Bibel! Alles was ihr tun müsst, ist zu prüfen, ob ich euch hier die Wahrheit sage oder ob ich ein falscher Prophet bin. Meine Texte sind mit Sicherheit voll von Schwachheit, ich bin fehlerhaft, aber ich durfte eben genau dies erkennen: Niemand ist gut! Ich selbst war vor allem ein Ehebrecher. Heute kann ich das bekennen, da der Herr Jesus mir hier Heilung geschenkt hat. Aber ich musste zu ihm umkehren und es bekennen – die beste Entscheidung meines Lebens. So kann ich heute zu Gottes Ehre eine Ehe führen, bei der ich früher sofort geflohen wäre. Nur so kann ich das Leid und die Widrigkeiten der Krankheit meiner Frau mittragen. Sie sagte selbst letztens zu mir: „Wenn wir nicht an Jesus glauben würden, wären wir längst nicht mehr zusammen.“ Das ist brutal wahr. Aber Jesu Liebe reinigt und heiligt unsere alte Natur. Wenn du aufrichtig zu Jesus kommst, schenkt er dir eine Neugeburt: Das alte ist vergangen – neues ist geboren. So hat jeder seine persönliche und individuelle Geschichte mit Gott.